
Die Sommerpause hat Spuren auf dem deutschen Arbeitsmarkt hinterlassen: Im August 2025 stieg die Zahl der Arbeitslosen um 46.000 auf 3,025 Millionen. Damit lag sie um 153.000 höher als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent.
„Im August ist das eingetreten, was wir auch erwartet haben: Aufgrund der Sommerpause ist die Arbeitslosigkeit auf über 3 Millionen gestiegen. Der Arbeitsmarkt ist nach wie vor von der wirtschaftlichen Flaute der vergangenen Jahre geprägt. Es gibt allerdings auch erste Anzeichen einer Stabilisierung“, sagte Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), in Nürnberg.
Unterbeschäftigung und Kurzarbeit
Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit einbezieht, sank saisonbereinigt den dritten Monat in Folge und lag bei 3,634 Millionen – nur noch 25.000 mehr als vor einem Jahr.
Kurzarbeit bleibt zwar verbreitet, geht aber zurück: Im Juni erhielten nach vorläufigen Zahlen noch 211.000 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Zwischen dem 1. und 25. August zeigten Betriebe für rund 25.000 Personen neue Kurzarbeit an.
Beschäftigung: Mehr Jobs durch Zuwanderung
Die Zahl der Erwerbstätigen blieb im Juli stabil bei 45,98 Millionen – 5.000 weniger als ein Jahr zuvor. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wuchs im Juni saisonbereinigt um 25.000 auf 34,90 Millionen. Der Zuwachs geht laut BA allerdings ausschließlich auf Beschäftigte mit ausländischer Staatsangehörigkeit zurück.
7,69 Millionen Menschen hatten im Juni einen Minijob, 3.000 mehr als im Vorjahr.
Arbeitskräftenachfrage weiter schwach
Der Bedarf an Arbeitskräften bleibt gedämpft: Im August waren 631.000 offene Stellen gemeldet, 68.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA-X) stagnierte bei 98 Punkten – acht Punkte unter Vorjahresniveau.
Geldleistungen und Hilfebedürftigkeit
Rund 1,02 Millionen Menschen bezogen im August Arbeitslosengeld I, 99.000 mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfänger sank hingegen auf 3,9 Millionen – ein Rückgang um 88.000. Damit waren 7,1 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung hilfebedürftig.
Ausbildungsmarkt: Mehr Bewerber, weniger Stellen
Seit Oktober 2024 meldeten sich 430.000 Jugendliche bei den Arbeitsagenturen auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle, 12.000 mehr als im Vorjahr. Ende August waren 98.000 Bewerber noch unversorgt.
Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze sank auf 477.000 – 25.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. 129.000 Ausbildungsstellen waren im August noch unbesetzt. Laut BA wird sich das Verhältnis bis zum offiziellen Ende des Berichtsjahres am 30. September noch verschieben.

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