Stimmung kippt: Bundesregierung verliert Vertrauen – CDU/CSU legt zu

Bundeskanzleramt (über WolfBlur)
Bundeskanzleramt (über WolfBlur)

Die zweitägige Klausur des Bundeskabinetts ist beendet. Im Fokus stand die Frage, wie Deutschlands Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs gebracht werden kann. Doch die Stimmung in der Bevölkerung kippt: Nur noch 46 Prozent trauen der Bundesregierung zu, einen wichtigen Beitrag zur Ankurbelung der Wirtschaft zu leisten. 50 Prozent glauben das nicht. Zum Start der Regierungsarbeit im Mai waren noch 64 Prozent optimistisch, lediglich 32 Prozent skeptisch.

Arbeitsplätze im Zentrum – Union liegt vorn

Mit den jüngsten Ankündigungen von Stellenstreichungen bei Bosch und Lufthansa rückt das Thema Arbeitsplätze wieder stärker in den Vordergrund. Bei der Frage nach der größten Kompetenz vertraut die Mehrheit der Befragten auf die CDU/CSU: 34 Prozent sehen dort die höchste Fähigkeit, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Deutlich dahinter folgen SPD (13 Prozent), AfD (9 Prozent), Grüne (6 Prozent), Linke (5 Prozent) und FDP (1 Prozent). 17 Prozent sprechen keiner Partei Kompetenz in dieser Frage zu.

Bürokratieabbau als Schlüssel

Wenn es um die Entlastung der Wirtschaft geht, ist der Bürokratieabbau für die Mehrheit der Deutschen der entscheidende Hebel: 66 Prozent halten ihn für die wichtigste Maßnahme. Steuererleichterungen (21 Prozent) und direkte Finanzhilfen (9 Prozent) spielen eine deutlich geringere Rolle.

Projektion: CDU/CSU vor AfD

In der aktuellen Sonntagsfrage käme die CDU/CSU auf 27 Prozent (+1), die AfD auf 25 Prozent (−1) und die SPD auf unverändert 15 Prozent. Die Grünen legen leicht auf 11 Prozent zu, die Linke bleibt bei 11 Prozent, die FDP verharrt bei 3 Prozent. Schwarz-Rot hätte damit weiterhin keine Mehrheit im Bundestag.

Politiker-Ranking: Pistorius bleibt vorn

Bei der Bewertung nach Sympathie und Leistung führt Verteidigungsminister Boris Pistorius (Durchschnitt 2,2) weiterhin klar. Dahinter folgen Johann Wadephul (0,9), Bärbel Bas (0,4) und Lars Klingbeil (0,4). Friedrich Merz liegt mit −0,1 auf Rang fünf. Schlusslicht bleibt Alice Weidel (−2,6).

Wiedervereinigung: Mehrheit bejaht, Probleme ungelöst

35 Jahre nach der Wiedervereinigung sehen 90 Prozent im Osten und 92 Prozent im Westen den Schritt weiterhin als richtig an. Dennoch sind 57 Prozent im Osten und 47 Prozent im Westen der Meinung, dass die Probleme der Einheit größtenteils ungelöst bleiben. Während im Osten 62 Prozent von positiven Auswirkungen auf ihr Leben berichten, sagen im Westen 64 Prozent, die Wiedervereinigung habe kaum Einfluss gehabt.

NATO verliert an Rückhalt

Russlands Provokationen belasten auch das Image der NATO. Nur noch 35 Prozent halten das Bündnis militärisch für gut aufgestellt – im Juli 2024 waren es noch 48 Prozent. Eine Mehrheit von 54 Prozent sieht die NATO aktuell als unzureichend gewappnet.

Anerkennung Palästinas: Mehrheit dafür

63 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, Palästina als eigenständigen Staat anzuerkennen. 22 Prozent sind dagegen. Deutschland lehnt eine Anerkennung bislang ab, während mehrere europäische Staaten diesen Schritt bereits gegangen sind.

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